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18.07.2025

Issue der Woche: Null Risiko, null Wirkung…?!

Das EU-Parlament hat kürzlich eine Reform des Länder-Benchmarkings der EU-Verordnung über entwaldungsfreie Produkte (EUDR) gefordert. Diskutiert wird in diesem Zusammenhang eine zusätzliche Risikokategorie und eine erneute Verschiebung des Anwendungsbeginns. Unternehmen der Food Value Chain sind gut beraten, ihre Risiken entlang der Lieferkette wirksam zu steuern und das Risikomanagementsystem flexibel an mögliche Änderungen anzupassen.

Am 9. Juli 2025 hat sich das EU-Parlament für eine Reform des Länder-Benchmarkings im Rahmen der EUDR ausgesprochen. Es solle sichergestellt werden, dass das Benchmarking auf aktuellen Daten basiert, regionale Differenzierungen ermöglicht und eine transparente Gewichtung der Risikoindikatoren umfasst. Zudem wird die Einführung einer weiteren Kategorie „vernachlässigbares Risiko“ erwogen, um Länder mit besonders geringen Entwaldungsrisiken, z. B.  aufgrund solider Rechtsrahmen, entsprechend einzuordnen. Mit der EUDR soll sichergestellt werden, dass Waren auf dem EU-Markt nicht zur Entwaldung und Waldschädigung beitragen.

Aus Sicht der Politik bilde das aktuelle Benchmarking die Situation in vielen Ländern falsch ab und führe zu unnötigen Belastungen für Landwirte, Forstwirte und die Industrie. Bereits kurz nach seiner Veröffentlichung war das Benchmarking von verschiedenen Stakeholdern kritisiert worden. Der Vorschlag einer weiteren Kategorie durch das Parlament stößt nun erneut auf Zustimmung. Einige Großkonzerne fordern darüber hinaus eine weitere Verschiebung des Anwendungsbeginns der Verordnung.

Umweltverbände hingegen kritisieren die Reformpläne, da sie aus ihrer Sicht mit einer Verzögerung des Anwendungsbeginns der Verordnung einhergehen würden. Die Einführung einer weiteren Kategorie würde zudem den Schutz von Klima und Biodiversität schwächen sowie Betrug und Geldwäsche begünstigen. Eine neue Risikokategorie würde außerdem die Rechtssicherheit verringern und Unternehmen zusätzlich belasten, die ihre Systeme bereits angepasst haben.

Issue-Risk-Monitoring

Bei unerwarteten Ereignissen, negativen Themen und kritischen Anfragen von Stakeholdern, wie NGOs, Medien und Verbrauchern helfen wir Ihnen, komplexe Sachverhalte einzuschätzen, potenzielle Risiken zu bewerten und die Kommunikation angemessen zu gestalten.

Im Sinne eines umfassenden Reputationsschutzes für Unternehmen und Marken machen wir Sie fit für den proaktiven und reaktiven Umgang mit diesen Herausforderungen, um die Öffentlichkeitsarbeit zielführend und erfolgreich durchzuführen - denn „Issues“ sind unser Alltag.

  • Welche Risikothemen betreffen Ihr Unternehmen wirklich?
  • Welche Anspruchsgruppen stehen dahinter, mit welchem Ziel?
  • Welche Maßnahmen sind angemessen und lassen sich umsetzen?
  • Wie sollte eine Kommunikation strategisch, konzeptionell erfolgen?
     

Ansprechpartnerin
Lena Meinders
Geschäftsführerin
Telefon:  + 49 (0)228 98 57 0
lena.meinders(at)afc.net