Schließen

06.06.2025

Issue der Woche: Kein Risiko – außer für den Wald...?!

Die EU-Kommission hat Ende Mai das lang erwartete Länder-Benchmarking zur EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) vorgelegt und damit eine zentrale Voraussetzung für die Anwendung der Verordnung geschaffen. Es werden nicht nur neue Maßstäbe für Sorgfaltspflicht und Transparenz gesetzt, sondern auch eine konkrete Orientierung für die operative Umsetzung geboten. Unternehmen sind nun gut beraten, ihre internen Prozesse an den risikobasierten Ansatz der EUDR auszurichten und ihr Lieferkettenmanagement anforderungsgerecht anzupassen.

Kürzlich veröffentlichte die EU-Kommission die Länder-Benchmarking-Liste zur EUDR, die den Umfang der bestehenden Sorgfaltspflichten und die Quoten der Compliance-Kontrollen der Behörden beeinflusst. Als Länder mit hohem Risiko für Entwaldung werden dabei Belarus, Myanmar, Nordkorea und Russland eingestuft. Deutschland zählt mit 140 weiteren Staaten zu den Ländern mit geringem Risiko. Alle übrigen Staaten die weder der Kategorie „geringes Risiko“ noch „hohes Risiko“ zugeordnet sind, fallen in die mittlere Risiko-Kategorie „normales Risiko“.

Aus Sicht von Umweltorganisationen stellt die EU-Kommission mit der Risikoeinstufung jedoch politische Bequemlichkeit über den Umweltschutz. Kritisiert wird insbesondere, dass bekannte „Entwaldungshotspots“ nicht als Hochrisikogebiete eingestuft worden seien, was nicht nur im Widerspruch zu den Zielen der EUDR stehe, sondern auch die Glaubwürdigkeit der Verordnung untergrabe. Auch auf Seiten europäischer Rohstoffproduzenten wachse angesichts der Risikokategorisierung die Frustration und Ablehnung gegenüber der EUDR.

Die EU-Kommission betont hingegen, dass das Länder-Benchmarking eine einfache, faire und kosteneffiziente Umsetzung der EUDR unterstütze. Handelsvertreter sehen in der Veröffentlichung der Einstufung einen wichtigen Schritt hin zu mehr Rechtsklarheit für die Anwendung der Regelungen. Dennoch halten Verbände und politische Akteure an der Forderung einer Null-Risiko-Strategie fest.

Issue-Risk-Monitoring

Bei unerwarteten Ereignissen, negativen Themen und kritischen Anfragen von Stakeholdern, wie NGOs, Medien und Verbrauchern helfen wir Ihnen, komplexe Sachverhalte einzuschätzen, potenzielle Risiken zu bewerten und die Kommunikation angemessen zu gestalten.

Im Sinne eines umfassenden Reputationsschutzes für Unternehmen und Marken machen wir Sie fit für den proaktiven und reaktiven Umgang mit diesen Herausforderungen, um die Öffentlichkeitsarbeit zielführend und erfolgreich durchzuführen - denn „Issues“ sind unser Alltag.

  • Welche Risikothemen betreffen Ihr Unternehmen wirklich?
  • Welche Anspruchsgruppen stehen dahinter, mit welchem Ziel?
  • Welche Maßnahmen sind angemessen und lassen sich umsetzen?
  • Wie sollte eine Kommunikation strategisch, konzeptionell erfolgen?
     

Ansprechpartnerin
Lena Meinders
Geschäftsführerin
Telefon:  + 49 (0)228 98 57 0
lena.meinders(at)afc.net