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16.10.2025

Issue der Woche: Produktkennzeichnung – Jetzt geht’s um die Wurst…?!

Die vom Europäischen Parlament geplante Neuregelung zur Kennzeichnung pflanzenbasierter Ersatzprodukte wirft europaweit Fragen zu Transparenz, Verbraucherinformation sowie Marktpositionierung auf. Gleichzeitig wird deutlich, wie sensibel Produktkennzeichnung und Kommunikation im Lebensmittelbereich sind. Es bleibt abzuwarten, wie das Gesetzgebungsverfahren weiter verläuft und welche Auswirkungen sich letztlich für Unternehmen und Verbraucher ergeben.

Das Europaparlament plant eine Neuregelung der Kennzeichnungsvorschriften für pflanzliche Alternativprodukte. Der Änderungsvorschlag sieht vor, Begriffe wie „Burger", „Wurst" oder „Schnitzel" künftig ausschließlich Produkten tierischen Ursprungs vorzubehalten. Ziel ist es, damit die Position der Landwirtinnen und Landwirte in der Agrar- und Lebensmittelversorgungskette zu stärken und ihre wirtschaftliche Stabilität angesichts aktueller Herausforderungen zu sichern.

Befürworter des Vorhabens betonen, dass mit der bisherigen Bezeichnung  „echtes Verwechslungsrisiko“ zwischen tierischen Originalen und pflanzenbasierten Ersatzprodukten bestehe, die allerdings nicht denselben Nährwert aufweisen. Aus Sicht von Vertretern der Fleischwirtschaft solle Fleisch „als wertvolles tierisches Lebensmittel klar von anderen Artikeln unterschieden werden können“.

Kritiker hingegen sehen die geplante Regelung als ein „Geschenk an die Fleischindustrie“. Verbraucherschutzorganisationen betonten, dass die bestehende Kennzeichnung ausreiche, um eine klare Unterscheidung zu gewährleisten. Eine Änderung würde für Unternehmen hohe Umstellungskosten bedeuten, da Verpackungen und Produktnamen angepasst werden müssten. Deutschland wäre davon als größter Markt für pflanzliche Alternativen besonders betroffen. Laut Experten könnte die Änderung Intransparenz fördern und die Wahlfreiheit der Verbraucher einschränken. Ein Großteil der EU-Bürger hätte keine Einwände gegen die bisherige Kennzeichnung, solange Produkte eindeutig als vegan oder vegetarisch gekennzeichnet sind.

Issue-Risk-Monitoring

Bei unerwarteten Ereignissen, negativen Themen und kritischen Anfragen von Stakeholdern, wie NGOs, Medien und Verbrauchern helfen wir Ihnen, komplexe Sachverhalte einzuschätzen, potenzielle Risiken zu bewerten und die Kommunikation angemessen zu gestalten.

Im Sinne eines umfassenden Reputationsschutzes für Unternehmen und Marken machen wir Sie fit für den proaktiven und reaktiven Umgang mit diesen Herausforderungen, um die Öffentlichkeitsarbeit zielführend und erfolgreich durchzuführen - denn „Issues“ sind unser Alltag.

  • Welche Risikothemen betreffen Ihr Unternehmen wirklich?
  • Welche Anspruchsgruppen stehen dahinter, mit welchem Ziel?
  • Welche Maßnahmen sind angemessen und lassen sich umsetzen?
  • Wie sollte eine Kommunikation strategisch, konzeptionell erfolgen?
     

Ansprechpartnerin
Lena Meinders
Geschäftsführerin
Telefon:  + 49 (0)228 98 57 0
lena.meinders(at)afc.net