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30.12.2015

Food & Recht Praxis: TTIP - Mehr als Chlorhühnchen und Geoschutz?

In der Dezember-Ausgabe der Fachzeitschrift Food & Recht Praxis wird unter anderem das Verhältnis von Geoschutz zum Freihandelsabkommen TTIP thematisiert.

In seinem Fachartikel beschreibt AFC-Vorstand Otto A. Strecker die Notwendigkeit, im Rahmen von Freihandelsabkommen auch etwas für den Freihandel zu tun: nämlich entbehrliche Handelsbarrieren abzubauen. Er stellt die Frage, ob der im Zusammenhang mit TTIP immer wieder genannte Geo-Schutz in seiner jetzigen Form tatsächlich den Kern des europäischen Verbraucherschutzes repräsentiere.

Der jetzige Geoschutz sei optimierungsfähig, die drei Stufen kaum voneinander zu unterscheiden und die beiden unteren Stufen ohnehin nicht als besondere Qualitätsmerkmale vermittelbar, so Strecker weiter.

Chlorhühnchen seien lediglich ein Beispiel dafür, dass der europäische Verbraucherschutz inkonsistent sei. Einerseits würden bei anderen Produktgruppen, wie etwa geschnittenen Salaten, durchaus Chlor und Chlorverbindungen erlaubt, andererseits würden europäische Verbraucher angesichts der Salmonellen-Gefahr mit einem Hinweis auf die Notwendigkeit des Durchgarens alleine gelassen.

Die Sorge TTIP gefährde den Verbraucherschutz, sei mit den Beispielen Geoschutz und Chlorhühnchen gerade nicht gut zu begründen. Freihandel sei für die beteiligten Volkswirtschaften unbestrittenermaßen wohlfahrtsstiftend.

Insofern müsse man sich um TTIP relativ wenig Sorgen machen. Viele eher über das asiatisch-amerikanische Freihandelsabkommen FTAAP. Es würde 21 Staaten mit 2,8 Mrd. Menschen und damit 40 Prozent der Weltbevölkerung umfassen. Hier säßen die Europäer von Anfang an nicht mit am Tisch und drohten letztlich an den Rand der Welthandelslandkarte zu geraten.

Die Sorgen um eine daraus resultierende Schwächung der europäischen Position sei wesentlich ernster zu nehmen als die Angst vor den Freihandelsabkommen, die unsere Partner mit uns abschließen wollen.

Dr. Otto A. Strecker: TTIP: Mehr als Chlorhühnchen und Geoschutz?
in: Food & Recht Praxis, 04/2015, S. 2-3.

http://www.behrs.de/food-and-recht-food-and-recht-praxis.html