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10.01.2012

AFC in der Lebensmittel Praxis: Titelstory "Zuversicht"

"Die deutsche Ernährungsindustrie blickt sehr optimistisch in das kommende Jahr. Viele planen Übernahme- oder Erweiterungsinvestitionen.40 Prozent der Unternehmen der Ernährungsindustrie planen in den kommenden 24 Monaten Übernahme- oder Erweiterungsinvestitionen. Speziell die großen Firmen wirken sehr investitionsfreudig. Zu diesem Ergebnis kommt die AFC Management Consulting AG nach einer telefonischen Befragung von rund 150 repräsentativ ausgewählten Unternehmen der Top 1.000 in der deutschen Ernährungsindustrie. "Wir gehen davon aus, dass die positive konjunkturelle Lage in Deutschland ausschlaggebend für die insgesamt positive Branchenstimmung ist", sagt AFC-Vorstand Dr. Otto A. Strecker. Allerdings konzentriere sich der Optimismus auch sehr stark auf die großen Unternehmen ab 500 Mitarbeiter. Mittelgroße Unternehmen planen wesentlich zurückhaltender. 

Je nach Teilbranche präsentieren sich die Unternehmen sehr unterschiedlich. So zeigt sich besonders die Milchbranche im Vergleich zu den Wettbewerbern anderer Industriezweige sehr expansionshungrig. Obwohl der deutsche Standort weiterhin für Investitionen von den befragten Unternehmen deutlich bevorzugt wird, planen sie zunehmend, auch Märkte außerhalb Deutschlands zu erschließen."

Fragen an Dr. Otto Strecker

Wie bewerten Sie die 40-prozentige Bereitschaft zu Übernahme- bzw. Erweiterungsinvestitionen?

Die Stimmung ist gut, aber sie war auch schon einmal besser. 2009 haben wir die bisher höchsten Werte gemessen. Interessanterweise auf dem Höhepunkt der letzten Finanzkrise.

Das Interesse an ausländischen Märkten steigt, allerdings kaum bei mittelständischen oder kleineren Firmen. Wo liegen aus Ihrer Sicht die größeten Hürden für diese Unternehmen?

Es ist ein weiter Weg bis zur ersten Direktinvestition im Ausland. Unternehmen müssen erfolgreich Exporterfahrungen sammeln, Mitarbeiter qualifizieren, Produkte adaptieren, und vieles andere mehr. Das ist ein Arbeitsprogramm mit dem Unternehmen entweder in eine neue Größenordnung wachsen oder das bereits bestimmte Unternehmensgrößen voraussetzt. Der regionale Wurstwarenhersteller ist nicht der typische Erwerber eines ausländischen Werkes, sondern eher der Übernahmekandidat für einen internationalen Konzern, dem die landestypischen Produkte im Sortiment fehlen.

Quelle: Lebensmittel Praxis Heft 01/2012, Seite 21