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17.12.2012

DowJones: AFC-Studie zeigt sinkende Investitionsbereitschaft in der Food-Branche

Investitionsbereitschaft der Ernährungswirtschaft sinkt 

Die deutschen Lebensmittelhersteller blicken derzeit weniger optimistisch in die Zukunft als in den vergangenen Jahren. Zu diesem Ergebnis kam jetzt eine telefonische Befragung von rund 110 repräsentativ ausgewählten Unternehmen der deutschen Ernährungsindustrie durch die Bonner Beratungsgesellschaft AFC Management Consulting. Danach wollen zurzeit nur rund 30 Prozent der befragten Unternehmen in den nächsten 24 Monaten in Übernahme- und/oder Erweiterungsvorhaben investieren. 

Das sind zehn Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Diese Tendenz ziehe sich in unterschiedlicher Ausprägung durch die gesamte Branche, erläuterte Otto Strecker, Geschäftsführer der AFC Management Consulting GmbH, auf Anfrage von Dow Jones News. 

So nahm etwa die Anzahl der Lebensmittelproduzenten mit über 500 Mitarbeitern, die für die nächsten zwei Jahre Übernahme- oder Erweiterungsinvestitionen planen, von knapp 70 Prozent im Jahr 2011 auf nunmehr 44 Prozent ab. Weniger deutlich hingegen war der Rückgang bei Kleinst und Kleinunternehmern mit unter 100 Mitarbeitern: Ihre Investitionsbereitschaft ist mit 22 Prozent im Vergleich zu den Großunternehmen zwar deutlich geringer, sie geht jedoch mit minus sieben Prozentpunkten gemessen am Vorjahr verhältnismäßig weniger zurück als bei den Großen. 

Erheblich umfangreicher reduzierten die mittelgroßen Unternehmen der Ernährungsbranche mit 250 bis 500 Mitarbeitern ihre Investitionspläne für die kommenden 24 Monate: Drei Viertel von ihnen gaben in der Befragung an, keine Ausgaben für Erweiterungen oder Übernahmen vorzuhaben. Im Vorjahr lag dieser Wert noch unter 50 Prozent. Insgesamt seien die Investitionsplanungen aller Unternehmen für die nächsten zwei Jahre derzeit auf dem niedrigsten Stand seit Einführung der AFC-Studie im Jahr 2004, stellte Thomas Küsters, ebenfalls Geschäftsführer der AFC Management Consulting GmbH, fest. 

Obwohl die in der Studie befragten Unternehmen den Standort Deutschland für Investitionen weiterhin klar bevorzugen, planen sie dennoch zunehmend, auch ausländische Märkte zu erschließen. Dieser Trend, der sich bereits im Vorjahr abzeichnete, stabilisierte sich 2012. Demnach würden derzeit etwas mehr als zehn Prozent der von der AFC befragten Unternehmen Investitionen im Ausland favorisieren. Die auf die Agrar- und Ernährungswirtschaft spezialisierte Beratungsgesellschaft interviewt seit 2004 alljährlich Geschäftsführer bzw. Inhaber aus der Branche.

DowJones Marktreport Fleisch & Milch, 17. Dezember 2012, S. 3